Aktuelle Bestseller | KW 15

Lutz Seiler – Stern 111

Ein Panorama der ersten Nachwendejahre in Ost und West, ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse: Nach dem prämierten Bestseller „Kruso“ führt Lutz Seiler die Geschichte in zwei großen Erzählbögen fort – in einem Roadtrip, der seine Bahn um den halben Erdball zieht, und in einem Berlin-Roman, der uns die ersten Tage einer neuen Welt vor Augen führt. Und ganz nebenbei wird die Geschichte einer Familie erzählt, die der Herbst ’89 sprengt und die nun versuchen muss, neu zueinander zu finden.

Zwei Tage nach dem Fall der Mauer verlässt das Ehepaar Bischoff sein altes Leben – die Wohnung, den Garten, seine Arbeit und das Land. Ihre Reise führt die beiden Fünfzigjährigen weit hinaus: Über Notaufnahmelager und Durchgangswohnheime folgen sie einem lange gehegten Traum, einem „Lebensgeheimnis“, von dem selbst ihr Sohn Carl nichts weiß. Carl wiederum, der den Auftrag verweigert, das elterliche Erbe zu übernehmen, flieht nach Berlin. Er lebt auf der Straße, bis er in den Kreis des „klugen Rudels“ aufgenommen wird, einer Gruppe junger Frauen und Männer, die dunkle Geschäfte, einen Guerillakampf um leerstehende Häuser und die Kellerkneipe Assel betreibt. Im U-Boot der Assel schlingert Carl durch das archaische Chaos der Nachwendezeit, immer in der Hoffnung, Effi wiederzusehen, „die einzige Frau, in die er je verliebt gewesen war“.

Colleen Hoover – Verity

Colleen Hoovers Debüt „Weil ich Layken liebe“, das sie zunächst als eBook im Selfpublishing veröffentlichte, sprang sofort auf die Bestsellerliste der New York Times. Mittlerweile hat sie auch in Deutschland die Bestsellerliste erobert. Mit „Nur noch ein einziges Mal“ stand sie mehrere Wochen auf Platz 1.

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall. Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches…

Daniel Holbe – Totengericht

Nach „Giftspur“, „Schwarzer Mann“ und „Sühnekreuz“ ist „Totengericht“ der vierte spannende Kriminalroman mit Ralph Angersbach und Sabine Kaufmann von Bestseller-Autor Daniel Holbe.

Leichenfund im Vogelsberg. Ein Mann liegt nackt auf einem kahlen Felsen, mitten im Nirgendwo, sein Körper verstümmelt. Ihm wurde das Wort „Verrat“ auf die Brust gebrannt, sein Kopf offenbar von Wildtieren angenagt, so dass er nicht zu identifizieren ist. Die Symbole auf seinem Körper und die Art der Tötung lassen auf einen Ritual-Mord schließen, doch dann stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Bürgermeister einer Gemeinde handelt, in der ein Windpark gebaut werden soll. Hat der Mord mit diesem umstrittenen Projekt zu tun? Ralph Angersbach beginnt zu ermitteln und stößt bald an seine Grenzen, vor allem als eine weitere Leiche auftaucht. In seiner Not wendet er sich an seine ehemalige Kollegin Sabine Kaufmann, die inzwischen für das LKA tätig ist. Sie kommt auf eine brillante Idee…

Once Upon a Time in… Hollywood – DVD

Der neunte Film von Kultregisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino wartet mit einer großen Ensemble-Besetzung und zahlreichen Erzählsträngen auf und huldigt den letzten Momenten von Hollywoods goldenem Zeitalter.

„Once Upon a Time in… Hollywood“ spielt im Los Angeles von 1969, zu einer Zeit, als alles im Umbruch ist. Auch TV-Star Rick Dalton (Leonardo DiCaprio) und sein langjähriges Stunt-Double Cliff Booth (Brad Pitt) müssen sich in einer Branche zurechtfinden, die sie kaum mehr wiedererkennen.

„Archipel“ von Inger-Maria Mahlke

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2018: ein großer europäischer Familienroman von der Peripherie des Kontinents: der Insel des ewigen Frühlings, Teneriffa.
„Es ist der 9. Juli 2015, vierzehn Uhr und zwei, drei kleinliche Minuten. In La Laguna, der alten Hauptstadt des Archipels, beträgt die Lufttemperatur 29,1 Grad. Der Himmel ist klar, wolkenlos und so hellblau, dass er auch weiß sein könnte“. Damit fängt es an. Und mit Rosa, die zurückkehrt auf die Insel und in das heruntergewirtschaftete Haus der vormals einflussreichen Bernadottes. Rosa sucht. Was, weiß sie nicht genau. Doch für eine Weile sieht es so aus, als könnte sie es im Asilo, dem Altenheim von La Laguna, finden. Ausgerechnet dort, wo Julio noch mit über neunzig Jahren den Posten des Pförtners innehat. Julio war Kurier im Bürgerkrieg, war Gefangener der Faschisten, er floh und kam wieder, und heute hütet er die letzte Lebenspforte der Alten von der Insel. Julio ist Rosas Großvater. Von der mütterlichen Seite. Einer, der Privilegien nur als die der anderen kennt.
Inger-Maria Mahlke ist in nur wenigen Jahren zu einer der renommiertesten deutschen Schriftstellerinnen avanciert und hat sich mit jedem ihrer Bücher thematisch und formal weiter vorgewagt. In „Archipel“ führt sie rückwärts durch ein Jahrhundert voller Umbrüche und Verwerfungen, großer Erwartungen und kleiner Siege. Es ist Julios Jahrhundert, das der Bautes und Bernadottes, der Wieses, der Moores und González‘ – Familiennamen aus ganz Europa. Aber da sind auch die, die keine Namen haben: Die Frau etwa, die für alle nur ‚die Katze‘ war: unverheiratete Mutter, Köchin, Tomatenpackerin – und irgendwann verschwunden. Denn manchmal bestimmen Willkür, Laune, Zufall oder schlicht: mitreißende Erzählkunst über das, was geht, und das, was kommt.

Archipel

Roman, Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2018

Mahlke, Inger-Maria

Verlag: Rowohlt, Reinbek , 4. Aufl. (2018)

Sprache: Deutsch

Gebunden, 432 S.