Die Bibliothekarin empfiehlt…
„Verwechsle niemals das, was wichtig ist, mit dem, was wirklich zählt“. Wie geht man mit dem Verlust eines wichtigen Menschen um und besinnt sich darauf, was für einen wichtig ist im Leben? Das sind die Themen in Lori Nelson Spielmans drittem Roman Und nebenan warten die Sterne (erschienen am 29.09.2016).
Erika ist eine erfolgreiche Maklerin, auf dem besten Weg zu den Top 50-Maklern von Manhattan zu gehören. Fokussiert auf ihre Arbeit macht sie bei ihrem Familienleben einige Abstriche. Als sie wieder einmal der Arbeit den Vorzug gibt und ihre Töchter, Kristen und Annie, nicht wie verabredet zur Uni fährt, kommt es zu einer Katastrophe. Kristen stirbt auf dem Weg bei einem Zugunglück.
Als Annie, die für ein Jahr beurlaubt ist, davon erfährt bricht für sie eine Welt zusammen. Sie fühlt sich schuldig, da sie eigentlich zusammen mit ihrer Schwester in diesem Zug hätte sein sollen. In ihrer Trauer sucht sie Trost bei ihrer Mutter, die sich jedoch noch tiefer in ihre Arbeit flüchtet. Annie begreift nicht, was mit ihrer liebevollen Mutter passiert ist, die sonst immer einen Rat wusste und deren Liebe die Familie zusammenhielt.
Auch Erika leidet nach der Tragödie unter Selbstvorwürfen und weiß nicht an wen sie sich in ihrer Trauer wenden soll, da sie vor Annie keine Schwäche zeigen möchte. Anstatt füreinander da zu sein, entfernen sich Mutter und Tochter voneinander, bis Annie ihre Taschen packt und plötzlich verschwindet.
Ein berührendes Buch über Schicksalsschläge und die bewussten und unbewussten Reaktionen darauf. Die Personen in diesem Buch werden mit ihrer Einstellung zum Leben und zur Liebe konfrontiert. Relevant sind dabei nicht nur die Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern, sondern auch zu anderen Familienmitgliedern. Die Geschichte bietet einen guten Anreiz, um über die eigene Lebensqualität nachzudenken und vielleicht erkennt die Eine oder Andere auch sich und ihr Verhältnis zu den eigenen Kindern wieder.
- Warum hab ich das Buch gelesen? Ich kenne die anderen Titel der Autorin und finde die Bücher sind gut und flüssig zu lesen.
- Wer sollte das Buch lesen? Mütter, Töchter, Schwestern, Großmütter, Tanten…
- Wer sollte das Buch nicht lesen? Alle die Lori Nelson Spielman und „Frauenbücher“ generell nicht mögen.
AM & (SN)
Lori Nelson Spielman: Und nebenan warten die Sterne. Fischer Krüger 2016. www.fischerverlage.de